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Weiterhin möchten wir von VE8PA.CH interessante und aussergewöhnliche Vespas in Umlauf bringen. Diese Vespa ist UNRESTAURIERT und somit ein sogenannter SURVIVOR! Solche „überlebenden“ Vespas in 100%igem Originalzustand sind sehr selten und haben dem Zahn der Zeit getrotzt! Doch es geht uns nicht nur um den einzigartigen Zustand und den originalen Charakter einer Vespa, sondern auch um die Seltenheit in Bezug auf das Modell. Demzufolgen haben wir hier eine Vespa VNT2T im Angebot. Von dieser Vespa wurden nur ein paar wenige Tausend Stück in Italien produziert und zwar exklusiv für den Schweizer Markt und für Frankreich.

Vespa VNT 2T

Ihr fragt Euch nun wieso dieses Model so einzigartig ist und warum die Herren bei Piaggio sich dazu bereiterklärt haben, ein spezielles Modell in einer Kleinserie fürs Ausland zu bauen. – Einige unter Euch wissen vielleicht, dass die Motorrad-Versicherung in der Schweiz horend teuer war, in den 60er und 70er Jahren, weil Motorradunfälle keine Seltenheit waren.

Auf jeden Fall wurde die Höhe der Jahresprämie von der Anzahl Kubikzentimeter eines Fahrzeuges bestimmt. Das heisst konrekt, dass eine Vespa Rally 200 dazumals im Jahr gleichviel an Prämien kostete, wie deren Kaufpreis – das muss man sich mal vorstellen!

Um dies zu umgehen, wurden nur für die Schweiz ganz spezielle Vespa Modelle lanciert, wie zum Beispiel die Rally 175. Da die Versicherungs-Prämie bei 180 ccm, in die nächst höhere Stufe anstieg, drosselte man die Motoren auf 175ccm, damit die Prämie verhältnissmässig blieb. Somit war die Rally 175 geboren.
Das gleiche Prinzip galt bei unserem Modell hier, der Vespa VNT. Weil eine Vespa mit 150ccm mehr Versicherung kostete und die grössere Fahrzeugprüfung erforderte, wurde die Vespa VNT gebaut. Im Piaggiowerk diente dafür eine Vespa VBB 150ccm als Basis. Man ersetzte die 10 Zoll Räder durch 8 Zoll und platzierte ein 125ccm Adregat und fertig war die VNT.

Zudem muss man sagen, dass in dieser Zeit in Pontedera, für alle Märkte das Modell VNB 125 ccm prodziert wurde. Und zwar von 1959, VNB1T *01001 bis 1966, VNB6T *037027.

Fazit: Die von 1961-1962 produzierte Vespa VNT, unterscheidet sich von einer regulären 1962er Vespa VNB (wobei beides 125er sind) in folgenden Punkten;

Es gibt Sammler, die den O-Lack möglichst authentisch und unbehandelt wollen. Bei Anderen soll er wiederum glänzen. Jeder hat in diesem Punkt seine Präferenzen. Aus diesem Grund ist zu betonen, dass der Lack der Vespa weder poliert noch tiefergereinigt wurde, sondern ausschliesslich vom Schmutz befreit ist.

What happened 1962 when this Vespa was born?

Der Vorbesitzer hat mir erzählt, dass die Vespa ursprünglich aus Genf stammt und dann vom Zweitbesitzer nach Frankreich verschleppt wurde. Da bei einem Besitzerwechsel in Frankreich die Originalpapiere abgegeben werden müssen, wenn man die Vespa auf sich zulässt, kann man dies leider nicht überprüfen.
Egal – hauptsache die Mademoiselle steht wieder in der Schweiz!

Hier seht Ihr den erwähnten Mucheltacho mit gerade mal 15k dauf.

Die VNT ist das erste V-Modell mit 125er Motor, welches 1962 schon 4 Gänge hatte. Denn bei den VNB Modellen waren 4 Gänge erst ab 1964 standart. Zitat Wikipedia; “ VNB5T – Erstmals wird ein 4-Gang-Getriebe eingebaut, dessen Gesamtübersetzung derjenigen der 3-Gang-Modelle entspricht, jedoch enger abgestuft ist.“

Wohl einzigartig ist das Accessoir welches die Kaskade auf dem Beinschild ziert. Ob nun Daumen hoch oder runter entscheidet das Auge des Betrachters. Obwohl Ardor und Ulma schon einiges an Zubehör auf den Markt geschmissen haben, habe ich ein solches Teil vorhher noch nie gesehen. Dani und ich sind uns ja immernoch uneinig ob das Design von Terminator oder Flash-Gorden stammt… – doch falls sich jemand dennoch die Augen ausstechen will bei dessen Anblick, kann man es mühelos entfernen.

Auch die „Stossstange“ gab es optional dazu, damit der Kotflügel bei kleinen Remplern unbeschädigt blieb.

Meiner Meinung nach, das Schönste aller Siem-Rücklichter.

Das zeitgemässe Französische Nummernschild.

Und da Gottes Wege unergründlich sind, kann ein Kleiner Talisman wohl kaum schaden.

Die Chassisnummer ist wie Ihr seht VNT 2T 12’604. Wahnsinnig spannend zu wissen wäre, bei welcher Rahmennummer die Grenze zwischen VNT1T (1961) und VNT2T (1962) liegt. Doch leider habe ich, neben einigen Fragmenten im Netz, einfach keine offiziellen Papiere und Daten gefunden zur Vespa VNT. Dani vom Scooterplant hats sogar mal bei der OFRAG probiert. Doch auch die haben (anscheinend) nichts in Archiv über dieses Modell.

Ich habe noch nicht aufgegeben, doch wenn zufälligerweise jemand etwas weiss oder etwas handfestes hat zu diesem Modell, würde ich mich wahnsinnig freuen, wenn er sich bei uns meldet.

Die Substanz dieser Vespa ist grossartig. Neben ihren patinösen Gebrauchsspuren ist die Karrosserie der Vespa so gut wie rostfreit. Auch das Innere der „Gepäckbacke“ ist in hervorragendem Zustand.

Neben den Sturtzbügeln ist hier die Zierleiste auf der Backe zu sehen, welche an die Vespa VBB erinnert.

Schön zu sehen ist, dass die „RODAGGIO“ / Einfahrvorschrift in italienischer Sprache ist, was belegt, dass die Vespa in Piaggiowerk in Italien produziert wurde.

All die, welche nun seufend glauben, dass die VNT kein Reserverad besitzt, kann ich beruhigen, es geht noch weiter. Denn nachdem man sich auf dem Tennisplatz verausgabt hat, sollte man sich einen „Cafes Brasil“ gönnen und die Abendsonne geniessen.

So, nach dem Moto „Life is short on a tennis court“, wars das.

….was sagt Ihr!? – „Den Motor habt Ihr gar nicht gesehen“. Ja, da habt Ihr wohl Recht. Und jetzt wo Ihr’s sagt, die Motorennummer wäre vielleicht auch noch wichtig…

Et voila:

dedicated to

Zum Abschluss, möchte ich noch einen Abschnitt aus der Ausgabe Oktober 2014, des Magazins „KFZ Wirtschaft“ zitieren, welcher sich mit dem Marktwert von Fahrzeuge im Originalzustand auseinandergesetzt hat.

„Mehr Geld für Originalität
Nur die wahren Connaisseurs der Oldtimer-Szene hatten es schon immer gewusst, und die Entwicklung der letzten Jahre gibt ihnen auch zu 100 Prozent Recht. Die wahren Werte, die liegen beim Oldtimer, in allererster Linie bei all jenen sammelwürden Objekten, mit dem grosstmöglichen Anteil an Originalität.
Auf der Gooding-Auktion am 17. Jänner dieses Jahres bestätigte sich dann der Trend zum Original mehr als eindrucksvoll. Einem Sammler war ein völlig unrestaurierter Mercedes-Benz 300 SL-Flügeltürer aus dem Jahr 1956 beachtliche 1’393’990.- Euro wer. Einen Tag später erzielte ein zum perfekten Concour-Zustand restaurierter Flügeltürer bei ein und dem selben Auktionshaus noch 1’031’960.- Euro (wobei man noch die Restaurationskosten nicht ausser Acht lassen darf) . Eine mehr als beeindruckende Demonstration in Richtung Orginalität.(..)“.

Last but not Least möchte ich mich herzlich bei Rolli vom Tennis uns Squash Center Auwiesen in Winterthur bedanken. Ohne ihn wäre dieses Finale nicht möglich gewesen; www.auwiesen-sport.ch

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